Hier eine Auswahl unserer Spezial-Tees:

Unser Museums-Tee ist eine echte Ostfriesenmischung. Diesen Tee gibt es nur bei uns im Teemuseum zu kaufen - oder zu trinken. Dieser Tee wird von den Bünting-Teetestern speziell für uns komponiert. Er zeichnet sich durch milden Geschmack und hohe Bekömmlichkeit aus. Ostfriesentee besteht überwiegend aus Assam-Tees (Indien) und aus weiteren Teesorten z.B. aus Sri Lanka (Ceylon). Ein Ostfriesentee, wird als echt bezeichnet, wenn er in Ostfriesland gemischt wurde. 

Wir Ostfriesen sind ja seit langer Zeit für unsere Sparsamkeit bekannt. Als die Moorkolonisten lernten, dass Tee aus orthodoxen Fannings günstiger und ergiebiger ist als orthodoxer Broken-Tea, verbreitete sich der "Assam OF" schnell in den Fehngebieten. So besteht auch heute noch unser Fehn-Tee aus dem Blattgrad "Fannings" einer orthodoxen Produktion von Assam-Tees aus der zweiten Pflückperiode - dem Second Flush.

 

Wir haben unseren "echten Ostfriesen-Tee" übrigens auch als Blatt-Tee im Museums-Shop. Diese Tee-Mischung zeichnet sich durch viele goldbraune Tips und einen kräftig-würzigen Geschmack aus.

Vanille kommt ursprünglich aus dem heutigen Mexiko und wurde von indigenen Ethnien benutzt, um die Bitterkeit des ebenfalls dort heimischen Kakaos abzumildern. Mit der Einverleibung der mesoamerikanischen Gebiete ins spanische Kolonialreich etablierten die Iberer ein 300 Jahre währendes Monopol im Vanillehandel. Erst nach der Unabhängigkeit Mexikos 1810 gelang es Niederländern und Franzosen unter den Königen der Bourbonen Familie in ihren Kolonien Vanille anzubauen. Heute stammen rund 95 Prozent der Vanille aus ehemaligen französischen Kolonien und wird folglich Bourbon-Vanille genannt. Im heißen bitteren Tee diente die teure Vanille an besonderen Tagen wie dem Sonntag – genau wie 300 Jahre vorher im Aztekenreich – dazu den bitteren Geschmack auszugleichen. Unser Sonntags-Tee vereint eine typische Ostfriesenmischung in Blattqualität mit echten Vanille.

Namensgebend für den „Kenia Purple Tea“ ist der pflanzliche Farbstoff Anthocyan (altgr. schwarzblaue Blüte). Dieser kommt in vielen Pflanzen wie beispielsweise Blaubeeren und Rotkohl vor. Er wandelt kurzwellige UV-Strahlung in Wärme um und schützt Blätter vor freien Radikalen. Da er wasserlöslich ist, können Menschen ihn über Tees aufnehmen. Er gehört zu den Antioxidantien, denen eine antibakterielle, antivirale und neuroprotektive Wirkung nachgesagt wirkt.
Die ersten Kultivare hiervon wurden in den 1980er Jahren im chinesischen Yunnan entdeckt. Das kenianische Teeforschungsinstitut stellte nach einem Vierteljahrhundert Forschung 2011 einen widerstandsfähigen regionalen Kultivar vor. Er ist ertragsreicher als die gewöhnlichen Schwarztee-Kultivare und erzielt höhere Preise für die Farmer. Unser Kenia Purple Tee kommt aus dem südwestlichen Anbaugebiet Kapkoros. Geschmacklich wird der Tee oft als fruchtig-beerig beschrieben.

Dieser schwarze Tee aus Japan (Wakou-cha) ist etwas ganz Besonderes. Japan produziert jedes Jahr etwa 44.000 Tonnen Tee. Aber hiervon kommen nur etwa drei Prozent in den Export und 95 Prozent der Tees sind grün. Dieser schwarze Tee wird in der Präfektur Kagoshima auf Vulkangestein produziert und hat eine charakteristische flache Blattstruktur. Der Begriff Benifuki (= Roter Reichtum und Ehre) bezieht sich auf den Kultivar der Camellia sinensis in Kagoshima. Da schwarzer Tee in Asien als rot bezeichnet wird, verwundert der Name nicht. Benifuki besitzt drei Fruchtblätter anstatt den üblichen zwei und wird seit Mitte der 1990er Jahre angebaut. Seit 2016 vom japanischen Agrarministerium festgestellt wurde, dass Benifukiblätter eine erhöhte Anzahl von Methylcatechinen besitzen, die antiallergisch wirken, erfreut sich der Tee immer größer Beliebtheit.

Keemun Tee kommt aus Anhui in Ostchina und erfreut sich an dem Mix aus subtropischen und gemäßigtem Klima. Entlang des Flusses Yangtse liegt das Zentrum des Teeanbaus. Die Region ist - wie ganz China - eher für Grüntees bekannt. Dank starkem Nebel oder Dunst ist die direkte Sonneneinstrahlung auf die Teeblätter reduziert. Somit besitzt Anhui-Tee feine, milde Geschmackskomponenten mit wenigen Bitterstoffen.

Seit 1875 wird dort auch eine geringe Menge des schwarzen Keemun-Tees angebaut. Keemun ist der falschgeschriebene englische Name der Stadt Qimen. Sein besonderes Aroma verdankt er dem ätherischen Öl Myrcenol. Keemun ist der einzige Tee in dem Myrcenol auffindbar ist. Gewöhnlich findet man es in Lorbeerblättern.

Der schwarze Blatttee kommt aus dem Rukeri-Garten in Ruanda. Das Blatt hat diese besonders schöne Länge, da es beim Welkprozess nur vorsichtig per Hand gewendet wird. Neben Kenia und Malawi etablieren sich auch Uganda und Ruanda im 21. Jahrhundert zunehmend als Teeanbauländer. Die erste Teepflanze brachten übrigens die britischen Kolonialherren 1903 nach Afrika. Die Teewirtschaft in Ruanda ist eher in kleinen Betrieben als großen Plantagen organisiert. Rukeri liegt auf etwa 1700m Höhe inmitten des „Sowathe-Tals der 1000 Hügel“. Durch die Höhenlage bietet die Farm nur handgepflückte Qualitäten an. Das Tal ist wegen seiner fruchtbaren Böden, zwei Regenzeiten und einer Jahresdurchschnittstemperatur von 24 °C optimal für Tee geeignet. Mittlerweile produziert dieses Tal knapp 3.000 Tonnen Tee im Jahr. Das entspricht 10 % der gesamten Produktion in Ruanda. Rukeri hat ein Zertifikat von FairTrade und der Ethical Tea Partnership. In den angegliederten Kooperativen arbeiten etwa 3000 Menschen.  

Der schwarze Tee stammt aus der Frühjahrspflückung „first flush“ und wird in Nepal auf der Plantage Himshikhar (Hindi für extravagant) auf 1500 m angebaut. Die Plantage arbeitet bio-zertifiziert und liegt im Bezirk Ilam, etwa 70 km vom indischen Darjeeling entfernt. Somit sind Bodenbeschaffenheit und die klimatischen Bedingungen nahezu identisch. Bei diesem Tee fallen die vielen silbernen Blattspitzen der per Hand gepflückten jungen Blätter auf. Obwohl Nepal seit 1963 Tee produziert, konnte es sich aber erst in den letzten Jahren, als ökologischer Tourismus und Teeanbau staatlich gefördert wurden, internationale Anerkennung verschaffen.

 

Yunnan (alter Name: Dian), im Südwesten Chinas, ist die Heimat dieses außergewöhnlichen Schwarztees (chin: Hong-Cha). Der Tee wird nur von Ende März bis Mitte April handgepflückt und wächst in Höhenlagen von 1.800 bis 2.100 m. Die kalten Temperaturen der Berge lassen die Blätter langsamer wachsen wodurch sie einen intensiveren Geschmack bekommen. Die goldenen Spitzen ergeben sich aus dem hohen Anteil von gepflückten Knospen und der vorsichtigen Oxidation. Der Tee gehört zu den „neuen Klassikern“ Chinas.  Der Teemeister Feng Shaoqiu flüchtete 1938 vor der japanischen Invasion nach Yunnan und erschuf hier diesen Schwarztee der schnell ein Exportschlager wurde und so China mit Devisen versorgte.

Kenilworth  - benannt nach dem schönsten Mittelalterschloss in England - liegt in den westlichen Bergen Sri Lankas und hat durch das frische Klima und den saisonalen Monsun optimale Anbaubedingungen.

Ceylon gehörte seit 1803 zum British Empire und wurde anfangs von den Kolonialherren für den Anbau von Kaffee, Gewürzen und Baumwolle ausgebeutet.

Durch das plötzliche Auftreten der Rostpilzseuche wurden aber fast alle Kaffeeplantagen innerhalb kurzer Zeit ruiniert und man wechselte in den 1860ern zum Teeanbau. Für den Erfolg war der heute fast unbekannte James Taylor verantwortlich. Er experimentierte viel mit Teepflanzen und unternahm kleine Studienreisen durch Indien. Als es ihm gelungen war leckeren Tee herzustellen teilte er sein Wissen mit den benachbarten Teebauern. Da deren Plantagen aber mittlerweile fast alle von Lipton aufgekauft worden waren, profitierte Taylor nicht von seinem Wissen. Als er starb wurde er "als Meister der wie Gott" war von seinen einheimischen Kollegen begraben. Hierfür trugen sie seinen Leichnam 18 Km auf einen Hügel mit herrlichem Blick auf "sein" Ceylon.

Der Teeanbau wurde mit indischen Tamilen (Hindus) umgesetzt. Noch heute gibt es in Sri Lanka Konflikte mit den Singahlesen (Buddhisten).

Der Tee ist besonders wegen seines eher langen und ungebrochenen Blattes bekannt.

Formosa Oolong ist ein besonderer Tee, der zwischen dem grünen und dem schwarzen Tee angesiedelt ist. Er wird nur halb fermentiert. Der Name Oolong bedeutet dabei auf Deutsch so viel wie „Schwarzer Drache“ oder „Schwarze Schlange“.

Um die Namensentstehung ranken sich verschiedene Legenden. Formosa (schöne Insel) ist der alte portugiesische Name für Taiwan. Dort haben sich viele Familienbetriebe auf die Produktion von Oolong spezialisiert.

Zunächst müssen die Teeblätter  getrocknet werden, was bei sehr guten Qualitäten in der Sonne geschieht. Nach etwa zwei Stunden wird die Trocknung abgebrochen, die Teeblätter werden leicht zusammengerollt. Dies geschieht bei diesem jade-grünem Tee traditionell per Hand. Durch dieses Einrollen brechen die Kanten der Blätter auf und der Pflanzensaft beginnt auszutreten. Damit beginnt ist die Fermentation, die nach einiger Zeit durch das Erhitzen der Blätter wieder abgebrochen wird. Aufgrund der unterschiedlichen Fermentationsgrade gibt es eine große Bandbreite an Oolongtees.

In China sind aromatisierte Tees mindestens so lange existent wie die "reinen" Tees.
Heutzutage ist es wieder modern, schwarzen oder grünen Tee mit Früchten oder Kräutern natürlich zu aromatisieren.
Jasmin, was übersetzt soviel wie wohlriechendes Öl heißt, zeigt alleine dadurch, dass es früher DAS ätherische Öl war. Es wuchs lange Zeit nur im Himalaja, im Kaschmir und in Südwest-China in Höhen von 1800 bis 4000 Metern und war mit die erste Pflanze mit denen Tees angereichert wurden.
Durch die "Hochzeit" von Jasmin und Tee war es früher auch möglich, eher minderwertigen Tee zu verfeinern.
Der grüne Tee wird durch Vermischung mit den Blüten oder Bedampfen über einem Blütenbad aromatisiert.
Unser Bio-Jasmin Tee wird mit chinesischem grünem Tee hergestellt.

Dieser Tee besteht aus dem chinesischen Grüntee "Gunpowder" und frischer Minze. In Nordafrika und besonders in Marokko ist dieser Tee ein Nationalgetränk.

Viele fühlen sich alleine durch den Genuss dieses Tees zum Basar der Kasbah von Marrakesch versetzt. Marokkaner tranken schon vor ihrer Entdeckung des "richtigen" Tees Minzgetränke.

Wie der Tee nach Marokko kam ist umstritten. Phönizier (um 500 v. Chr), aus Asien migrierte Berber (1000 n. Chr.), iberische Armeen (18. Jh.), marokkanische Piraten (18. Jh.) oder Queen Anne (um 1700) werden dafür verantwortlich gemacht die Blätter der Camilla sinensis eingeführt zu haben.

Klar ist hingegen, dass die lybische Wüste ein natürliches Hindernis war, um schwarzen Tee, der in Arabien bekannt war, in Marokko einzuführen. Große Massen an Tee wurden aber erst seit den 1850er Jahren importiert. Britische Händler konnten durch den Krimkrieg ihren chinesischen Grüntee nicht mehr im östlichen Mittelmeer verkaufen. Somit liefen sie marokkanische Häfen an und beschleunigten mit der plötzlich großen Menge an verfügbaren Tee die Wandlung Marokkos in das Land, was hinter uns Ostfriesen am meisten Tee weltweit trinkt.

Sie sind also Vizeweltmeister im Teetrinken und konsumieren den Tee (fast) immer mit Zucker.

Wir mischen diesen Tee mit Gunpowder, Ingwer und Zitronengras selbst – alles in Bioqualität. Der Gunpowder wird auf den fruchtbaren Böden der Region Zhejiang in China angebaut. Er schmeckt pur für viele erfrischend und etwas bitter. Ingwer verleiht der Mischung eine leichte Schärfe. Die Wurzel wurde bereits vor 3.000 Jahren in China als gesundes Gewürz benutzt und war aus der antiken Küche Europas nicht wegzudenken. Erst im 18. Jahrhundert geriet sie hier in Vergessenheit und feiert seit einem Jahrzehnt zum Glück eine große Renaissance. Aus Südostasien kommt auch die dritte Zutat Zitronengras. Es unterstreicht sowohl die Frische des Gunpowders als auch die leichte Schärfe des Ingwers. In der Antike ist es übrigens als Parfum beliebt gewesen.

Der Drachenperlen-Tee (Tai Mu Long Zhu) kommt aus dem Taimu Gebirge der Region Fujan im Süd-Osten Chinas. Die Form soll an Drachenaugen (Long Zhu) erinnern. Eine Legende besagt jedoch, dass ein Drache ein krankes Kind dadurch heilte, dass er mit seiner Träne eine Pflanze bewässerte die das Kind heilte. Es war natürlich eine Teepflanze. In anderen Erzählungen trägt der Drache eine Perlenkette.
Für den Tee werden sorgfältig ausgewählte Teeblätter im Frühjahr per Hand gepflückt und anschließend manuell gerollt. Da er sehr hell im Aufguss erscheint wird er im Westen auch oft als weißer Tee vermarktet. Unser Tee ist nicht – wie viele andere Perlen Tees - mit Jasmin aromatisiert und erinnert geschmacklich an Aprikose. Jasmin, was so viel wie wohlduftend übersetzt bedeutet, war im 13. Jahrhundert in China eine beliebte Pflanze um Tees geschmacklich zu verbessern.

Der „braune Reis-Tee“ besteht aus Bancha Blättern sowie geröstetem Reis. Das Mischungsverhältnis ist nicht festgelegt. Obwohl der Name auf braunen Reis zurückgeht, wird der Tee heute oft mit weißem Reis hergestellt, also ohne die Hülse. Während früher nur der süße Mochireis verwendet wurde, sind heute viele Reissorten und Mischungen bei der Produktion in Gebrauch. Zuerst lässt man den Reis sich mit Wasser vollsaugen, dann wird er gedämpft und schließlich geröstet. Hierbei lässt man den Reis teilweise aufpoppen um etwas Popcorn Feeling aufkommen zu lassen.
Die Mythologie behauptet, dass der Tee zufällig entdeckt wurde als einem Diener eines Samurai Reis in den Tee fiel. Dieser musste für die Verunreinigung des Tees mit seinem Leben bezahlen. Als der Tee dem Samurai schmeckte, schämte er sich für seine Tat und stürzte sich selbst ins Schwert. Wahrscheinlicher ist, dass Japaner während ihrer Besatzung von Korea die Art Reis und Tee zusammen zu genießen kennenlernten und es als Genmaicha in den 1930er Jahren zu Hause etablierten.

 

Unser Té Verde kommt aus dem Valle del Cauca im Westen Kolumbiens am Pazifik. Hier liegt der einzige Teegarten des Landes. Sein Geschmack wird oft mit feinen herben aber zugleich fruchtigen Aromen beschrieben. Besonders wichtig für die Teemeister vor Ort war die Bio-Zertifizierung nach EU-Standard, um ihren traditionell produzierten Tee, der per Hand geerntet wird, auch bedenkenlos in Europa anbieten zu können. Überdies ist die Plantage von Rainforest Alliance zertifiziert. Die Firma baut auf 215 ha verschiedene Lebensmittel an und gut 50 ha sind dem Teeanbau gewidmet. Viele der Pflanzen sind 60 Jahre alt und stehen auf 2000 Meter. Anbauhöhe, Biodiversität, Wald und das nahe Meer sorgen für ein einzigartiges Mikroklima und damit Geschmack. Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte die kolumbianische Regierung auch Tee im Land zu verankern, aber da USA und Europa mehr Kaffee nachfragten, konnte sich nur der Garten der Familie Buenaventura etablieren.

Der geröstete Grüntee aus Japan setzt sich mit seinen warmen, leicht nussigen Röstaromen und der rot-braunen Tassenfarbe von allen anderen japanischen Grüntees ab. Mittlerweile werden, meist niedrigere Qualitäten, aller Grünteevarianten für Hojicha verwendet. Durch das Rollen und Rösten verändern sie nicht nur komplett ihre Farbe und Geschmack, sondern verlieren auch an Koffein. Dadurch gilt er als bekömmlicher Tee.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Teepflückung in Japan mechanisiert. Als Insel mit geringen Ressourcen ging es auch im Teebereich darum nichts zu verschwenden. Weniger gute Blätter und Stengel wurden seit den 1920er in Kyoto geröstet. Aus diesem Experiment der Uni Kyoto wurde innerhalb einer Dekade der beliebte wärmende Hojicha. Er sprach viele Kunden an, denen normale Grüntees zu grasig schmeckten und erweiterte die Teevielfalt Japans. Besteht der Tee nur aus Stengeln (Kukicha) wird er als Kuki-Hojicha bezeichnet.

 

Der Drachenbrunnen-Tee stammt aus der Region Zhejiang und startete seinen Siegeszug durch die Teewelt vom West-See bei Hangzhou. Seine besondere Form erhält der Tee durch schütteln, rütteln, fächern, werfen, greifen, pressen, knicken und reiben der Blätter nach tradierten Methoden. Bereits zur Zeit des Teepropheten Lu Yu (um 800) produzierte die Region Spitzentees. Frühjahrspflückungen aus Hangzhou erzielen hunderte Euro als Kilopreis und Tees vom Löwengipfelberg sind kaum bezahlbar. Am dortigen Hu Gong Tempel wurde dem Kaiser Kangxi um 1700 der lokale Tee gereicht. Seine Begeisterung erhob Long Jing zu den kaiserlichen und damit begehrtesten Tees. Mittlerweile wird in ganz China Long Jing imitiert. Diese Imitate machen den Großteil der exportieren Drachenbrunnen-Tees aus. Zeigen die Blätter nach dem Aufguss kein homogenes Farbbild, handelt es sich um minderwertige Qualität. Mittlerweile werden selbst um Hangzhou 44 Mal im Jahr die Pflanzen geerntet.
 

Assam in Indien ist für starken schwarzen Tee bekannt - wie wir Ostfriesen ihn lieben. Ein grüner Assamtee ist somit eine Besonderheit. Der Name „Hathikuli“ setzt sich aus den Begriffen „Hati“ für „Elefant“ und „Kuli“, was „häufig“ bedeutet, zusammen. Das Gebiet, auf dem sich der „Hathikuli“ Teegarten befindet, liegt nahe dem Weltnaturerbe „Kaziranga National Park“ – südlich vom Bramaputhra - und wird regelmäßig von Elefanten durchstreift.  Die Plantage gehört mit ihren 475 ha zu den größten nachhaltig biologisch arbeiteten Teegärten Indiens. Von 2007 bis 2011 gelang die Umstellung auf „Bio-Landwirtschaft“. Nun gibt es eine Vielzahl an Tieren im Teegarten, die die natürlichen Fressfeinde der Teepflanze bejagen. Die feinen Triebe der Camellia sinensis werden handgepfückt und dann schonend gedampft, um eine Fermentation zu unterbinden. Dieser biologisch angebaute Tee wird dann nur noch sanft gerollt und getrocknet. Er gilt als ein feiner und frischer Grüntee. 

Sencha Tee ist die in Japan am weitesten verbreitete Anbausorte. Fukujyu bedeutet übersetzt so viel wie "zehnfaches Glück".

Dieser Tee stammt aus Shizuoka, was nur wenige Kilometer vom Fuji entfernt liegt. Er wird aber erst im Herbst (Sanbancha)  maschinell geerntet und anschließend per Hand von Stängeln und Bruchstücken befreit.

Der Name Sencha setzt sich dabei aus „Sen“, was übersetzt „aufgießen“ heißt, und „cha“, dem japanischen Wort für Tee, zusammen. Dieser meist grasig schmeckende grüne Tee gilt als Alltagstee der Japaner.  Er besitzt meist hohe Bitterstoffwerte und einen niedrigen Chlorophyll-Gehalt, da er ohne Schatten angebaut wird.

Im Geschmack ist dieser Sencha deutlich kräftiger als seine Mitstreiter.  

Grüner Tee wird in Japan etwa seit dem Jahr 800 getrunken. Bancha kann als gewöhnlicher Tee mit großen Blättern übersetzt werden. Er besteht aus den Blättern, die nach der Sencha-Ernte noch nachgewachsen sind.

Speziell am Tee ist der niedrige Koffeingehalt (rund 60 % weniger als Sencha) und die eher hohe Menge an Mineralstoffen und Spurenelementen. Häufig empfinden Menschen mit Magenproblemen, die andere Grünteesorten nicht vertragen, Bancha als bekömmlich. In Japan gilt er aufgrund seiner antimykotischen Wirkung als Hausmittel gegen Pilze.

Sencha ist die in Japan am weitesten verbreitete Anbausorte. Dieser Bio-Tee wird im Frühjahr geerntet und vor dem Rollen leicht gedämpft. Der Name Sencha setzt sich dabei aus „Sen“, was übersetzt „aufgießen“ heißt, und „cha“, dem japanischen Wort für Tee, zusammen. Er besitzt meist hohe Bitterstoffwerte und einen niedrigen Chlorophyll-Gehalt, da er ohne Schatten angebaut wird. Unser Bio-Sencha kommt aus Kagoshima (im Süden Japans) und wird in der Nähe des Vulkans Sakurajima angebaut. Nährstoffreiches Vulkangestein und die Verwendung des Benifuki-Kultivars sorgen für einen intensiven frischen Geschmack mit bitteren Noten. 

Gunpowder gehört zu den chinesischen Grüntees. Diese werden in der Regel geröstet und nicht gedämpft (um nach dem Welken die Oxidation zu verhindern).
 
Er erinnert optisch dank seiner kleinen, in Kügelchen-Form gerollten Teeblätter ein bisschen an Schrotkugeln, woher vermutlich auch der Name stammt. In China nennt man ihn Perlentee. Andere Namenserklärungen lauten, dass er ja stark aufgeht, quasi in der Tasse ohne Knall explodiert – oder das er früher auch „gang pào“ (frisch gebrüht) genannt wurde, was für Engländer wie „Gunpowder“ klang.

Angebaut wird er vor allem auf den fruchtbaren Böden der Region Zhejiang. Viele Berge, die stetig in Nebel eingehüllt und unter Wolken versteckt liegen, finden sich hier, ebenso wie grüne Täler.

Durch das Rollen sind die Blätter weniger anfällig für Beschädigung und konservieren ihren Geschmack und ihr Aroma besser. Obwohl er zu den günstigeren Grüntees zählt, hat er die gleiche gesundheitsfördernde Wirkung wie seine japanischen Verwandten.

Japanische Gyokuros zählen zu den teuersten Tees der Welt. Ihr Umami-Geschmack hebt sie von allen anderen Tees ab.

Gyokuro steht für "edler Tautropfen" - was eine blumige Bezeichnung seines Blattes ist. Umami bedeutet übersetzt aus dem Japanischen würzig, wohlschmeckend, herzhaft. Je dunkler und nadeliger das Blatt ist, desto hochwertiger wurde er hergestellt.

Etwa drei Wochen vor der Ernte wird die Teepflanze beschattet. Dies führt dazu, dass der Koffeingehalt steigt und die Aminosäuren nicht in bittere Catechine umgewandelt werden. Durch den Schatten hat ein Teeblatt mehr Chlorophyll. Mangelnde Sonneneinstrahlung ist eine Not- und Stresssituation für eine Pflanze, die für ihre Photosynthese auf Sonne angewiesen ist. Dies alles führt zu einer milden Süße die mit einer ganz besonderen Würzigkeit gepaart wird und so den Umami-Geschmack entwickelt.

Der weiße Tee aus Yunnan besteht nur aus handgepflückten ungeöffneten Blattknospen. Sie sind mit einem schützenden weißen Pflaum bedeckt. Der Tee wird nur zwischen Ende März und Mitte April gepflückt. Handwerkskunst bei der Produktion und geringe Erntemengen erklären die hohen Preise. Da die Knospen viel Koffein und wenige Bitterstoffe haben, sind sie sehr beliebt. Aufgrund seiner Blattform darf er mit bis zu 90 ° C zubereitet werden. Sein samtig weicher Geschmack, sowie das leichte Schimmern der silbrigen Blätter gelten als einzigartig. Die Teeblätter sinken nach kurzer Ziehzeit zu Boden und richten sich senkrecht auf.
Nachweislich wird der Tee seit 1791 hergestellt und wurde aber erst 100 Jahre später exportiert. Bis dahin war er reichen Chinesen am Kaiserhof vorbehalten. Als sich China auch im Teebereich von der großen Demütigung durch den Westen erholte, wurde der Tee 1982 offiziell zu den wichtigsten 30 Tees Chinas ernannt. In der Hongxue Höhle des Taimu Berges wird noch heute die Mutterpflanze verehrt.

In einem der ältesten Teeanbaugebiete der Welt, der chinesischen Provinz Fujian, wird seit dem 17. Jahrhundert der weiße Pai Mu Tan (Pfingstrose) hergestellt. Damit ist er der bekannteste und traditionsreichste Weißtee der Welt. Seinen Namen verdankt er vor allem den zarten, jungen Blätter und Knospen, die nach dem Aufguss an die Blätter einer Pfingstrosenblüte erinnern. Die Pfingstrose gilt in China zudem als besonders verehrtes Symbol für den Frühling und der Erntezeitpunkt liegt traditionell kurz vor dem Totengedenkfest im April. Nach der Handpflückung wird der Tee ohne technische Mittel in der Sonne getrocknet und ist ungerollt fertig für den Teegenuss. Der hohe Anteil an länglichen, weiß-silbrigen Blattspitzen ist ein Zeichen für die ausgezeichnete Qualität dieses Bio-Tees. Für den Pai Mu Tan wurde übrigens die Teepflanze in Fujan speziell gezüchtet und ist als „groß und weiß“ (Da Bai) – Kultivar bekannt. 

Kekecha ist ein chinesischer gelber Tee. Seine Sortenvielfalt und Anbaumenge ist sehr begrenzt. Gelber Tee war für viele Jahrhunderte der kaiserliche Tee in China.

Im 19. Jahrhundert war allerdings nicht mehr bekannt wie er hergestellt wird - um 1970 wurde dies neu entdeckt.

Der seltene und teure gelbe Tee ist heute beliebt um seinen Gästen Wertschätzung auszudrücken. Nach der Pflückung und einer kurzen Welkzeit wird er ähnlich dem grünen Tee erhitzt. Dann jedoch verpackt und befeuchtet sowie erhitzt. Dies wiederholt sich mehrmals. Damit verliert er seinen ganz frischen Planzengeschmack und wird milder. Dabei zersetzt sich der grünlich färbende, pflanzliche Inhaltsstoff Chlorophyll und es entsteht der Farbstoff Xanthophyll (xanthos= gelb). Er hat einen geringen Koffeinanteil (ca 0,35 %) und ist damit der perfekte Abendtee.

Die Produktion ist sehr aufwendig und so kosten Besonderheiten wie der sehr seltene und mythische Junshan Yinzhen mindestens 5.000 € im Kilogramm. Dieser wird aber  fast nur in China vor Ort verkauft.

Viele Mythen ranken sich um diesen geheimnisvollen Tee. Der in einem aufwändigen und zeitintensiven Verfahren gewonnene und nachgereifte Tee wurde traditionell dem chinesischen Kaiser als erlesenes Präsent dargeboten und war über viele Jahrhunderte der Aristokratie als Accessoire, Sammlerstück und exklusives Genussmittel vorbehalten.

Unser Pu-Erh stammt aus dem südlichen Teil der chinesischen Provinz Yunnan. Die Blätter werden zu einer Art Kuchen zusammengepresst. Er kann viele Jahrzehnte lagern und wird mit den Jahren wertvoller. Diese besondere grüne Version des Tee-Klassikers Pu-Erh wird als „Sheng“ bezeichnet, was so viel wie roh bedeutet. Die hierfür verwendeten Tees haben ein Alter von 2-3 Jahren. Die eindrucksvoll silberschimmernden Tips zeugen von hochwertigst verarbeiteten Teeblättern aus kontrolliert-biologischem Anbau.

Mate-Tee ist kein "richtiger" Tee, da er nicht von der Teepflanze stammt. Der Matestrauch ist eine Stechpalmenart aus Südamerika.

Dennoch liefert Mate ähnlich viel Koffein wie ein "richtiger" Tee und enthält ergänzend die Vitamine A, B1, B2 und Vitamin C. Gehandelt wird grüner Mate  und gerösteter Mate („Chá Mate“). Für den grünen Mate wird das zerkleinerte Erntegut bei 50 bis 60 °C etwa einen Monat lang fermentiert, dann für eine Minute auf 400 °C erhitzt, wobei der Wassergehalt von ca. 60 % auf 25 % fällt. Beide Sorten werden anschließend auf etwa 8 bis 9 % Restfeuchtigkeit getrocknet und in Stückchen zerkleinert oder zu Pulver vermahlen und verpackt.

Getrunken wird der Mate mit einer Bombilla (Trinkhalm) aus einer Kalebasse (obere Hälfte eines ausgehüllten Flaschenkürbis). Gesund ist Mate wegen des Koffeins, den Vitaminen und dem Theophyllin sowie Theobromin - Stoffe die alle auch im "richtigen" Tee vorkommen.

Aus den chinesischen Wu-Yi Bergen (Region Fujian) – die UNESCO Weltnaturerbe sind - kommt seit mehr als einem Millennium der Da Hong Pao Oolong Tee. Übersetzt heißt er „Rote Robe“. Der Name basiert auf der Legende, dass um das Jahr 1000 die Familie eines chinesischen Kaisers durch diesen Wu-Yi Tee von einem schrecklichen Fieber geheilt wurde. Der Kaiser schenkte, nach Genesung seiner Familie, den Mönchen – die sich um die Ernte des Tees kümmerten - rote Roben, um die Pflanzen im Winter zu schützen. Über die Jahrhunderte besiedelte man mit den Stecklingen der Ursprungspflanze die umliegenden felsigen Hügel. Ein Gramm Tee von der legendären Originalpflanze kostet heute etwa 1.500 €. Unser Da Hong Pao wird kontrolliert biologisch angebaut und kommt aus der Nachbarschaft der ersten Wu-Yi Pflanzen.

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