Teeclipper

Material: Holz, Metall
Datierung: um 1980


Am 23. November 1869 lief die „Cutty Sark“ in Schottland vom Stapel. Dieser Klipper überdauerte als einziger bis in unsere Zeit. 1954 wurde es in einem speziellen Trockendock in Greenwich bei London als Museumsschiff aufgelegt.

Die Teeklipper wurden oft als Pyramiden aus Segeltuch bezeichnet, was eine Anspielung auf die vielen Segel war. Die Reise des Tees wurde durch die Klipper von fast einem Jahr auf etwa 100 Tage verkürzt. Feuchtigkeit und schlechte Gerüche konnten dem Tee nun weniger Schaden zufügen und die Qualität des Tees wurde erheblich verbessert. Der erste Tee des Jahres (First Flush) wurde damals Ende Mai in China an Bord genommen und konnte bereits im Oktober in London verkauft werden. Für die Matrosen bedeutete diese schnelle Fahrt allerdings Knochenarbeit. Alle Segel wurden gesetzt und trotzten Stürmen und rauer See. Die Klipper lieferten sich zahlreiche Wettrennen über die Weltmeere, auf die die wettbegeisterten Engländer hohe Beträge setzten (1872 Cutty Sark – Thermophylae). Der Einlauf der Teeklipper in die Themse wurde von den Menschen wie ein Volksfest gefeiert. Sie standen zu Tausenden an den Ufern des Flusses und jubelten den einfahrenden Seglern zu. In London angekommen wurden die Teekisten meist auf den Schiffen verkauft und die Teemakler zogen dort ihre Muster.

Mit dem Bau des Suezkanals im Jahre 1869 (Baujahr der Cutty Sark) neigte sich die Ära der Teeklipper um 1880 ihrem Ende zu. Nun konnten Dampfschiffe die Strecke durch das Rote Meer noch schneller bewältigen und lösten die Teeklipper ab. Aber die „Cutty Sark“ fuhr weiter als Transportschiff unter wechselnden Flaggen.

Der Name „Cutty Sark“ hat übrigens etwas mit der Galionsfigur zu tun, die ein „Kurzes Hemd“ trägt! Der Begriff Klipper ist dem englischen Begriff „clip“ angelehnt und bezieht sich auf die schmale Rumpfform dieses Schiffstyps (spitze Klammer).

Dieses Ausstellungsstück finden Sie im Museum in der 1. Etage in Raum 1.