Ostfriesische Teekultur

Der Inbegriff ostfriesischer Geselligkeit

Wer einmal in Ostfriesland war, der weiß: Im Land der Teetrinker ist immer Zeit für eine gute Tasse Tee. Im Jahr 2016 trank jeder Ostfriese durchschnittlich rund 300 Liter Tee und damit mehr als zehn Mal so viel wie der durchschnittliche Deutsche. Weltweit ist dies, sollte man Ostfriesland als Staat rechnen, der höchste Teeverbrauch pro Kopf. Das ostfriesische Sprichwort „Dree is Oostfresen Recht“ („Drei Tassen sind Ostfriesenrecht“) verdeutlicht die regionale Bedeutung des aromatischen Getränks.

Die Vorliebe für Tee haben sich die Ostfriesen seit dem 17. Jahrhundert bewahrt. Der Teegenuss ist wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens und wird während der sogenannten Teetied (Teezeit) zelebriert. Getrunken wird selbstverständlich Ostfriesentee – eine kräftige Mischung bestehend aus mehreren Schwarzteesorten, mit kupferroter Farbe und herb-aromatischen Geschmack. Zu einer echten Teezeremonie gehört neben der wohltuenden Ostfriesenmischung auch die richtige Zubereitung. Der Tee wird nicht gerührt, sondern in drei Schichten aus Sahne („Wulkje“), Tee und Kluntje getrunken. Wird der Teelöffel in die Tasse gelegt, weiß der Gastgeber, dass kein weiterer Tee gewünscht ist. Das gemeinsame Trinken einer Tasse Tee ist bis heute gelebtes Kulturgut und Ausdruck ostfriesischer Gastfreundschaft. Seit 2016 ist die Ostfriesische Teekultur ein von der UNESCO anerkanntes immaterielles Kulturerbe.

Teetrinker werden bei ihrem Museumsrundgang zu Teekennern und erfahren alle Hintergründe zu der ostfriesischen Teekultur, dem Original Ostfriesentee und der Geschichte des Bünting Tees. Warum wurde der Tee in Ostfriesland so beliebt? Wodurch erhält Ostfriesentee seinen einzigartigen Geschmack? Diese und viele weitere Fragen rund um die Ereignisse in der ostfriesischen Teegeschichte werden bei einem Besuch des Bünting Teemuseums beantwortet.

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